„Wir wollen das Leben in unseren Einrichtungen in Beispielen und Gesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Klientinnen und Klienten und mit Kindern erlebbar machen.“ Mit diesen Worten begrüßte Ute Schwarzkopf-Binder, Leitung Region Stuttgart, die Stiftungsratsvorsitzende der BruderhausDiakonie Ingrid Peters sowie Prälat i. R. Prof. Dr. Christian Rose, stellvertretender Vorsitzender. Der Stiftungsratsbesuch am 12. Juni in Einrichtungen der BruderhausDiakonie in Stuttgart-Bad Cannstatt drehte sich bewusst nicht um Zahlen und Ergebnisse, sondern um die Geschichten und Erlebnisse der Menschen, die in den Einrichtungen leben und betreut werden.

Menschen mit psychischer Erkrankung wohnen und leben mitten im Quartier

Im Wohnhaus Gasteiner Straße 10 im Zentrum von Bad Cannstatt werden seit 2018 Menschen mit psychischer Erkrankung im Alter von 18 bis 75 Jahren betreut. Das Angebot umfasst 29 Wohnplätze in einem offenen und beschützenden Wohnbereich, Assistenzleistungen im eigenen Wohn- oder Sozialraum (Ambulant Betreutes Wohnen) und eine Tagesstruktur. Simon Fischer, Fachbereichsleitung Sozialpsychiatrie Region Stuttgart, und die verantwortlichen Mitarbeiterinnen des Fach- und Sozialdienste, Karin Rentschler und Sabine Zimmermann, informierten über die Betreuung der Klientinnen und Klienten, die Kontaktpflege zur Nachbarschaft und die Zusammenarbeit mit anderen sozialen Trägern und der Stadt Stuttgart. Gespräche mit Klientinnen und Klienten verdeutlichten die individuelle Assistenz und Unterstützung bei der Gestaltung des Alltags und die Teilhabe am sozialen Leben. Eine Besichtigung der Räumlichkeiten der verschiedenen Wohnformen rundete den Besuch ab.

Seniorenzentren bieten ein neues Zuhause für ältere Menschen  

Markus Bartl, Fachbereichsleitung Altenhilfe Region Stuttgart, informierte über die Seniorenzentren Villa Seckendorff und Karl-Olga-Altenpflege in Stuttgart sowie das Seniorenzentrum Altbach im Landkreis Esslingen und stellte das Hausgemeinschaftskonzept am Beispiel der Villa Seckendorff in Bad Cannstatt vor. Das Pflegeheim bietet 72 stationäre Wohnplätze und 24 Plätze Wohnen mit Service/Betreutes Wohnen in Zwei- oder Dreizimmerwohnungen. Wechselnde Beschäftigungs- und Freizeitangebote sind ein wesentlicher Bestandteil in der Begleitung von Seniorinnen und Senioren. In einer Hausgemeinschaft zeigte eine Bewohnerin voller Stolz ihre Leidenschaft, das Gärtnern im Hochbeet. „Ich bin so froh, dass meine Mutter diesen Wohnheimplatz bekommen hat und wir ihr dieses Hochbeet auf dem Balkon der Hausgemeinschaft aufstellen konnten“, freut sich ihre Tochter. Die Seniorin ist in der Wohngemeinschaft für den grünen Daumen wie auch für das Sockenstricken im gesamten Haus bekannt. Zum Schluss aßen alle gemeinsam zu Mittag.  

Kinder entsprechend ihrer Entwicklung individuell fördern und begleiten  

Die Kindertagesstätte Cannstatter Pforte betreut aktuell in drei Gruppen Kinder im Alter von zwölf Monaten bis zum Schuleintritt. Die Erzieherinnen und Erzieher legen großen Wert auf eine an der Entwicklung der Kinder orientierte individuelle Förderung. Bereichsleitung Steffi Krüger führte die Gäste durch die Räumlichkeiten der Kindertagesstätte. In einem Sitzkreis mit Vorschulkindern konnten sie die pädagogische Arbeit miterleben. Zunächst wurden Verhaltensregeln in der Gruppe besprochen, danach erarbeiteten die Kinder spielerisch eine Geschichte mit anschließenden Fragen. Auf die Frage, welche Kinderrechte sie kennen und was ihnen wichtig ist, kamen die Antworten: Familie, Spielen, Gesundheit und Bildung. Mit Bildkarten wurden diese vier Begriffe bildhaft festgehalten.

Brückenbauer erleichtern Integration für Menschen mit Migrationshintergrund

Im anschließenden Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es um die Herausforderungen als Leitungsverantwortliche und die Themen Führung, Haltung und Verantwortung, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und nachhaltig zu binden. Ingrid Gunzenhauser, Fachbereichsleitung Jugendhilfe Region Stuttgart, blickt auf eine langjährige Erfahrung im Bereich des Fachdienstes Jugend Bildung Migration und der Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund zurück und betonte: „Die Menschen, die hierher kommen, benötigen mehr als nur Beratung und Begleitung. Wir benötigen Personen, die im Umfeld dieser Menschen ‚Brückenbauer‘ sind, um langfristig eine Anbindung und Integration zu erreichen.“

Engagement, Werte und authentische Haltung stärken die BruderhausDiakonie

„Ich spüre Herzblut und Engagement bei allen Mitarbeitenden“, so das Fazit von Ingrid Peters nach einem sehr erlebnisreichem Tag. Eindrucksvoll waren für die Stiftungsratsvorsitzende die authentische Haltung und die Werte, die ihr von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesprächen und im Erleben vermittelt wurden. Sie ist überzeugt: „Wenn wir das alle in der BruderhausDiakonie vorleben, dann heben wir uns von anderen Trägern ab, um Mitarbeitende zu gewinnen." Aus ihrer Sicht sind Haltung und Vorbild sein eine wichtige Aufgabe der BruderhausDiakonie auf allen Ebenen. Dafür sei eine gemeinsame Vision nötig.

„Für mich war der Tag eine persönliche Fortbildung. Wir benötigen Menschen, sogenannte ‚Brückenpersonen‘, die Menschen mit Migrationshintergrund begleiten, Orientierung geben und vernetzen“, fasste Prof. Dr. Christian Rose zusammen. Die konkrete pädagogische Arbeit am Beispiel der Vorschulkinder macht für ihn deutlich, dass Bildung und Erziehungsarbeit einen entscheidenden Einfluss auf die sich entwickelnde Gesellschaft hat. Regionalleiterin Ute Schwarzkopf-Binder bedankte sich bei den Gästen für das Interesse und den offenen Austausch mit einem Spruch: „Wenn du weiter über das Leben nachdenkst, wird kein Leben mehr in dir sein. Der einzige Weg ist, es zu leben, es zu erleben und deine Wahrnehmung des Lebens zu verbessern“, und sie ergänzte „denn nur indem wir wahrnehmen und reflektieren, können wir Dinge ändern und weiterentwickeln."

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Foto im Detail:
Markus Bartl, Fachbereichsleitung Altenhilfe Region Stuttgart, Mitarbeiter Seniorenzentrum Villa Seckendorff, Prälat i. R. Prof. Dr. Christian Rose, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der BruderhausDiakonie, Mutter einer Bewohnerin des Seniorenzentrums Villa Seckendorff, Bewohnerin des Seniorenzentrums Villa Seckendorff, Ingrid Peters, Stiftungsratsvorsitzende der BruderhausDiakonie, Ute Schwarzkopf-Binder, Leitung Region Stuttgart.